Samstag, 16. Mai 2015

Wandersegelflug Tag 6

Das Ziel ist in Sicht !!! Heute gehts heimwärts :)

Ich habe heute Nacht wunderbar geschlafen :) Liegt wohl daran das die Gaststätte unter dem Tower "Fliegerhorst" heißt ;) Den Horst ist mein Flugplatz-Spitzname ;) Doch wie jeden Morgen, das übliche Spiel mit dem früh wach werden... Naja, kann man nichts machen. Also Stand ich um 8:00 Uhr auf und packte schon mal grob meine sieben Sachen. Um 8:45 gab es dann ein wunderbares Frühstück, mit gerade frisch gebackenen, noch heißen Brötchen. Ich lies es mir schmecken. Nach dem Frühstück räumte ich mein Zimmer und ging wieder zu meinem Flugzeug, um es ein letztes mal zu beladen. Das ging inzwischen recht schnell. Ich hatte es jetzt ja inzwischen oft genug geübt ;)

Die Jugendgruppe aus Jena half mir dann mein Flugzeug zum Start zu bringen. Heute sollte es mal zur Abwechslung wieder ein Windenstart werden ;) Wir unterhielten uns noch eine ganze weile, da der blick in den Himmel noch keinen Streckenflug versprach. Am Himmel waren vereinzelt hohe Schichtwolken und sonst blau. Also keine Cumulus-Wolken... Ich freute mich eher weniger auf den Heimflug bei Blauthermik... Schließlich verzogen sich die Schichtwolken in südliche Richtung und die ersten Streckenpiloten starteten. Wie zu erwarten, mussten sie kämpften, um nicht gleich wieder landen zu müssen. Aber sie blieben oben. Nun entschloss auch ich mich dazu zu starten. 

Der Windenstart war echt flott. Oben angekommen, ging das Gekämpfe los... Ich suchte mir getrennt von den anderen Piloten einen Aufwind, da die anderen es noch nicht wirklich über 500m über Grund geschafft hatten. Ich fing an mich mit einem halben Meter hoch zu kämpfen. Der Bart wurde nach oben hin etwas kräftiger, und so stieg ich nun mit einem guten Meter pro Sekunde. Das bemerkten auch die anderen Piloten, und so bildetet sich schnell um mich herum eine Traube von 4 weiteren Flugzeugen. Als ich dann etwas Höhe gemacht hatte, flog ich los. Ins blaue ... 


Am Horizont waren Wolken zu erkennen, in Richtung Harz. Ich entschloss mich dafür, die nördliche Runde um Erfurt zu nehmen. Also ging es erst mal auf die Wolken im Harz zu. Ich orientierte an den topografischen Gegebenheiten am Boden. Ich überlegte immer: "Wo könnte sich ein Bart ablösen?". Ich suchte mir Seen, Hügelketten, Felder am Waldrand und so weiter. Natürlich immer mit etwas Versatz zum Wind. Das klappte an sich auch recht gut, was mich etwas verwundert hat, da ich zuvor noch nicht die größten Erfahrungen mit Blauthermik gemacht habe. Ich Kämpfte mich Stück für Stück vor. 


Schließlich erreichte ich bei Bad Frankenhausen endlich die ersten Wolkenfetzen. Meine Anspannung löste sich nun etwas. Ich flog etwas weiter in Richtung Harz um an die gut aussehenden Wolken heran zu kommen. Ab da lief es dann entspannter und ich konnte wieder von Wolke zu Wolke hüpfen und brauchte dabei nur wenige Kreise zu drehen. Das ganze ging dann bis ca. zum Flugplatz Aue gut. Danach sah ich schon wieder das mich eine große Strecke im blauen erwartete. Ich erarbeitete mir noch einmal die volle Höhe und glitt los. Dabei führte mich mein Weg über Göttingen, wo ich sogar das WG-Haus aus Tag 2 und 3 sehen konnte. 


Ich flog weiter, aber die Thermik lies sich nicht mehr so einfach finden. Ich verlor stetig an Höhe. Ich wählte Uslar als nächsten Flugplatz und sah, dass ich eine Endanflugshöhe von 250m plus hatte. Aus diesen 250m wurden schliesslich 200m, dann 150m... Als mein Endanflugsrechner mir dann ein Minus anzeigte, dachte ich mir nur: "Na toll!!!". Ich Flog weiter auf Uslar zu und meine Höhe war nicht mehr so berauschend, als ich eine Bewegung im Augenwinkel sah. Ein Bussard kreiste ca. 200m tiefer und etwa 300m entfernt neben mir. Das war mein Zeichen. Ich Flog dort hin und fand tatsächlich ein gutes Steigen vor :) ich kämpfte mich wieder hoch und nahm nun Höxter als nächsten Flugplatz. Bis kurz vor Höxter ging es dann wieder halbwegs gut. Doch danach wieder schlechter. Ich erkundigte mich bei Höxter, ob von dort ein Rückschlepp möglich sei. Dies wurde mir bejaht. Ich flog erst mal weiter, in der Hoffnung doch noch nach hause zu kommen. Auf dem halben Weg nach Blomberg funkte ich dort ebenfalls an, aber niemand antwortete. Da nun kein voran kommen mehr war und ich nicht auf meiner letzten Etappe noch auf einem Acker landen wollte, drehte ich um und meldete meinen Gegenanflug auf Höxter. 


Nach meiner Landung dort, wurde ich wunderbar empfangen und mein Flugzeug aus der Bahn gezogen. Danach ging ich hoch zum Tower um mich nach einer Schleppmöglichkeit zu erkundigen. Leider gab es keine Schleppflugzeuge am Platz. So rief ich dann einen Vereinskameraden an, der mir versicherte, um 19 Uhr mit der Schleppmaschine in Oerlinghausen zu starten. Die Zeit vertrieb ich mir, indem ich mit einigen Leuten vom Platz quatschte. Der "Fluglotse" auf dem Tower versprach mir den Platz auch nach 19:00 Uhr noch geöffnet zu halten, da der Platz normalerweise nur bis 19:00 Uhr geöffnet ist. Ein wirklich netter und lebensfreudiger Mensch :)

Als dann um 19:19 Uhr die Schleppmaschine im Funk zu hören war, war die Erleichterung groß !!!


Da ich die Landegebühr schon im voraus bezahlt hatte, ging das anhängen und fertig machen recht schnell. Der Schlepp nach hause war dann ganz entspannt und aufgrund der ruhigen Luft echt ein schöner Abschluss meiner so eindrucksvollen Tour durch Deutschland :)




Gegen 8 Uhr abends Landete ich wieder auf meinem Heimatflugplatz in Oerlinghausen. Dort wurde ich dann von einem Fluglehrer von mir empfangen, der mir dann auch beim Abrüsten half. Ich war total erschöpft als Das Flugzeug dann endlich gewaschen und im Anhänger verstaut war. Ich war froh meinen Wandersegelflug doch noch Fliegend beenden zu können :)


Das Fazit des Tages: Blauthermik ist nich ganz meins, aber machbar. 

Flug 1 von Jena nach Höxter:
http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?flightId=1500212881

Flug 2 von Höxter nach Oerlinghausen:
http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?flightId=1500360215


Also, bis dahin ;)
Grüße aus Oerlinghausen ;)


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